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www.cowspiracy.com |
Diesen Monat sind meine Favoriten etwas anders - falsch, sie sind ziemlich anders. Diesmal stelle ich keine Produkte vor - wenn ihr dafür gekommen seid: Tut mir Leid, vielleicht nächsten Monat wieder.
Im Oktober habe ich viel nachgedacht - und zwar so ziemlich über alles. Ich hatte auf einmal so eine Art Wissenshunger und habe viele Dokumentationen, Youtube Videos und Ted Talks angeschaut. Wenn ich mich für etwas interessiere, möchte ich möglichst alles darüber wissen - was dann meistens eine Kettenreaktion auslöst.
Das Vegan-Sein, zum Beispiel, hat mich schon lange interessiert - nicht als etwas, dass ich machen wollte, sondern ich fand es einfach nur interessant. Schon seit zwei Jahren esse ich kein Fleisch mehr und zusätzlich bin laktose-intolerant - in gewisser Weise war ich ja quasi vegan (fand ich zumindest - totaler Quatsch). Fleischmäßig ging es mir nicht um die Tiere. Klar, Tiere töten ist doof, aber das war nicht mein Auslöser - ich mag einfach den Geschmack und die Konsistenz von Fleisch nicht. Und irgendwann bin ich auf die brillante Idee gekommen, aufzuhören Dinge zu essen, die ich nicht mag.
In jeder Ecke schwören Menschen inzwischen auf die Gesundheitsvorteile vom Vegan-Sein und, dass man davon wunderschön und glücklich und cool wird. Ein Trend - sagen viele. Naja, auf jeden Fall hat es mich interessiert, aber ich wollte unter keinen Umständen Teil dieses "Trends" sein und schon mal gar nicht son predigender Vegan-Missionar. Auf gar keinen Fall. Außerdem müsste ich ja auf so viel verzichten. Also: Ja, interessantes Thema. Mehr? Nein, danke. Rückblickend hat das sicherlich auch damit zu tun, dass ich wusste, dass wenn ich mich darauf einlasse, dass ich dann das Wissen nicht mehr los werde und dann kann quasi keine Wahl mehr haben werde - "You cannot unknow stuff".
Dokumentationen mit sterbenden und gequälten Tieren kann ich nicht anschauen - selbst bei dem kürzesten Clip muss ich mir die Augen zu halten. Bin halt ein Weichei in der Hinsicht, war ich schon immer. Und die Clips, die ich unfreiwillig doch mitgekriegt habe, kriege ich nicht mehr aus meinem Kopf.
Doch dann wurde mir ein Youtube Video von Kalel Kitten empfohlen. Sie erklärt warum sie vegan ist und irgendwie hat es mich angesprochen. Mist, ich musste weiter recherchieren. Dann fand ich Essen O'teile - doppelt Mist, irgendwie hat sie mich überzeugt. Ich wollte mehr - und zwar am allermeisten die Dokumentation 'Cowspiracy' gucken. Denn was mich schlussendlich angesprochen hat, ist nicht, dass wir Tiere töten (ja, immer noch grauenhaft) sondern, dass die ganze Tierindustrie unseren Planeten zerstört. Und nach zwei Monaten in der wunderschönen Schweiz und an Paradiesstränden in Brasilien, habe ich die Natur deutlich mehr zu schätzen gelernt. Lange Rede, kurzer Sinn: die Dokumentation ist ein paar Tage später auf Netflix erschienen und ich fand sie super. Entschluss: ich geben dem Vegan-Sein eine Chance. Es sollte nur ein Versuch sein - aber es fällt mir so einfach (ich mache es seit einem Monat), dass ich wahrscheinlich dran bleibe. Damit mir die Entscheidung einfacher fällt, habe ich mir gesagt, du kannst dir ja mal Ausnahmen gönnen. Aber im Herzen wusste ich und weiß ich, dass ich ein "Ganz-oder-gar-nicht"-Mensch bin - und inzwischen bin ich trotz anfänglicher Zweifel überzeugt, dass ich den Advent auch ohne Nutella-Crepe überlebe :)
Das hier soll kein Post sein, warum ich vegan bin oder alle anderen überzeugen. Letzteres will ich eh nicht - jeder macht das, womit er glücklich ist. Über ersteres schreibe ich vielleicht noch einmal einen separaten Post. Kurz gesagt: das Vegan-Sein ist ein Favorit von mir in diesem Monat, genau wie die Dokumentationen 'Cowspiracy' und 'Supersize Me', sowie die Youtuberinnen Essena O'Neill (sie hat aber letzte Woche alle sozialen Medien verlassen und fast alle Videos gelöscht) und Earthling Maxi.
Aber es geht noch weiter,,, Als Mode-Fan in einer Dokumentationsfilm-Phase kommt man nicht an der neuen Doku "The True Cost" vorbei - ebenfalls grandios. Wenn wir Tieren nichts Böses wollen, sollten wir auch Menschen nicht quälen und ausnutzen. Natürlich kann und will ich auf Kleidung besonders auf Mode nicht verzichten, aber um rauszufinden was ich wirklich brauche und nicht nur möchte, war der nächste Entschluss gefasst: Kein Shopping bis Weihnachten (Geschenke natürlich ausgenommen) - nicht ausgenommen: Beauty, Deko und sämtliche Kleidung/ Schuhe. Vor den Semesterferien habe ich ausgemistet. Mein Kleiderschrank ist so leer wie nie, vonca. 2/3 habe ich mich verabschiedet. Meine gesamte Garderobe (ohne Schuhe) passt in einen großen Koffer. Es reicht. Minimaler Leben ist also auch ein Favorit.
Das alles führt dazu, dass ich keine wirklichen Produkte als Favoriten habe. Zum einen habe ich keine neuen gekauft, zum anderen ich benutze viel weniger. Ich schminke mich weniger oder gar nicht. Zuerst wollte ich vorhin noch irgendwelche Produkte zusammen suchen, um einen einer Mode- und Beautybloggerin würdigen Favoritenpost zu schreiben. Aber ich möchte keinen oberflächlichen Blog haben. Das widerstrebt mir. Dafür habe ich ja meinen Blog - MEINEN Blog, um meine Vorlieben, Tipps und was mich gerade beschäftigt zum Ausdruck zu bringen. Ich genieße diese Phase der Entdeckung. Es ist eine Menge an Informationen, die mich überfordert und mit der ich mich auseinandersetze. Damit bin ich noch nicht fertig: Ich habe noch keine endgültige Meinung bzw. noch keinen endgültigen Entschluss gefallen. Möchte ich jetzt auch nur noch vegane und tierversuchsfreie Kosmetik benutzen? Kaufe ich mir keine neuen Ledersachen mehr? Ich weiß es noch nicht.
Da ich mich gerade in dieser Phase befinde, nutze ich diesen Post, um ehrlich mit mir selbst und Euch ehrlich zu sein. Warum sollte ich Konsumgüter als Lieblinge darstellen, wenn ich davon momentan Abstand gewinne?